Leckerlis ganz ohne Backen - Gummibärchen für den Hund

Wer nicht gerne backt und sich wie Tim Mälzer der Fraktion Kochen zugehörig fühlt, findet vielleicht mit diesem Rezept eine gute Trainingshappen-Alternative zu Fleischwurst oder Käse. Diese Leckerlis sind in der Herstellung einfach und können je nach persönlichen Vorlieben individuell angepasst werden.

Für den Geschmack kann sowohl gekochtes Fleisch nach Wahl als auch Dosenfleisch verwendet werden. Beim Fleisch sind magere Stücke wie Hühnerbrust oder Rinderherz in der Regel am besten geeignet. Bei der Wahl des Gemüses ist es wichtig, auf einen niedrigen Wasseranteil zu achten. Gut geeignet sind daher Wurzelgemüse wie Karotten, Pastinaken und Wurzelpetersilie sowie Kürbis und Süßkartoffeln. Die Schnittfestigkeit der Masse wird durch die Verwendung von Gelatine erreicht.

Gekochtes und danach püriertes Fleisch nimmt oft eine eigenwillig graue Farbe an. Wer es lieber etwas farbenfroher mag, kann die ‚Gummibärchen‘ mit Rote-Beete-Saft oder -pulver (rot), Kurkuma (gelb), oder Spinatpulver oder Spirulina (grün) einfärben. Kokosflocken, geriebenen Parmesan oder Rinderlungen-Brösel können als Einlage und zum Aufpeppen mit verwendet werden.

Die Masse kann sowohl als Block oder Wurst zum Zuschneiden als auch direkt in Silikonmatten mit kleinen Formen verwendet werden. Es braucht keine speziellen Formen – im einfachsten Fall nehmt Ihr einen Becher, kleidet diesen mit Frischhaltefolie oder einem Gefrierbeutel aus, füllt die heiße Masse ab und lasst sie erstarren.

Die Leckerlis sind im Kühlschrank ca. zwei bis drei Tage haltbar, können aber auch ohne Probleme portioniert eingefroren und nach Bedarf wieder aufgetaut werden.

Rezept auf heißer Basis:

Aus den Ausgangszutaten…
…und der vorbereiteten Form…

Zutaten

200 g Fleisch und/oder Gemüse (gekocht)
200 ml Kochbrühe oder Wasser
20 g Gelatine (gekörnt oder 15 Blatt

 

Zubereitung

Als erstes sollten Fleisch und Gemüse in ausreichend Wasser weichgekocht werden. Die Gelatine muss nach Packungsanleitung für ca. 10 Minuten in Wasser vorquellen. Sind das Fleisch und Gemüse durchgekocht und weich, werden alle Zutaten abgewogen, die Brühe abgemessen und gemeinsam nochmal kurz aufgekocht. Alles in den Mixer geben oder den Pürierstab zücken und alles noch heiß miteinander pürieren. Dann die eingeweichte Gelatine gut ausdrücken, zugeben und mit unterpürieren. Die Gelatine sollte sich vollständig auflösen. Die Masse dann nur noch in die vorbereiteten Formen füllen, abkühlen und im Kühlschrank über ein paar Stunden fest werden lassen.

…werden nach dem Abfüllen und Abkühlen…
…leckere Belohnungshappen!

Rezeptvorschläge

 

100 g gekochte Hühnerbrust
100 g gekochte Möhre
200 ml Kochbrühe
15 Blatt Gelatine
1 EL Kokosflocken
1 EL getrocknete Lungenbrösel
100 g gekochte Kartoffel
100 g gekochtes Rindfleisch
200 ml Kochbrühe
15 Blatt Gelatine
3 EL Rote Beete-Saft
100 g gekochte Hühnerbrust
100 g gekochtes Rinderherz
200 ml Kochbrühe
15 Blatt Gelatine

Wer eine sehr kalorienarme aber geschmackvolle Variante haben möchte, kann zwei bis drei Hühnchenschenkel in einem Topf mit kaltem Wasser aufsetzen und zwei bis drei Stunden köcheln lassen. Die Brühe abgießen und kaltstellen. Nach dem Abkühlen die Brühe durch ein Sieb gießen und das Fett abnehmen. Die Gelatine in Wasser für ca. 10 Minuten aufquellen lassen, die entfettete Brühe aufkochen, die gequellte Gelatine in der heißen Brühe vollständig auflösen und die fertige Masse in die vorbereitenden Formen abgießen.

Rezept auf kalter Basis

Zutaten

200 ml Wasser
200 g Jogurt
20 g Gelatine (gekörnt oder 15 Blatt)
nach Bedarf 1 -2 EL Kokosflocken

Zubereitung

Gelatine nach Packungsanleitung für ein paar Minuten im Wasser aufweichen lassen. Dann Wasser und Gelatine erhitzen, damit sich die Gelatine auflöst. (Achtung, die Masse darf nicht kochen. Bei zu starker Hitze verliert die Gelatine ihre Gelierkraft.) Der Joghurt sollte ebenfalls am besten auf Zimmertemperatur sein und kann dann zusammen mit den Kokosflocken untergerührt werden. Die fertige Masse kann dann in den vorbereiteten Formen abgefühlt werden und im Kühlschrank aushärten.

Rubrik gut zu wissen …

… über Schweinefleisch und das Aujeszky-Virus

Gelatine besteht aus geschmacksneutralen tierischen Proteinen. Der Hauptbestandteil ist. hydrolysiertes Kollagen, das aus dem Bindegewebe von Schweinen und Rindern gewonnen wird. Hier folgt meist ein großer Aufschrei: ‚Schwein im Hundefutter! Ist das nicht gefährlich?‘ Darauf gibt es tatsächlich zwei Antworten:

Ja – Rohes (Wild-)Schweinfleisch kann das für Hunde gefährliche Suide Herpesvirus 1 – früher Aujeszky-Virus genannt – in sich tragen. Dieses Virus, dessen eigentlicher Wirt das Schwein ist, verursacht beim Hund bei Infektion die anzeigepflichtige Pseudowut aus (im Englischen ‚mad itch‘ genannt). Ist der Hund mit dem Virus infiziert, äußern sich die Symptome binnen 1 bis 4 Tagen. Sehr schnell kommt es zu Gehirn- und Rückenmarksentzündungen und daraus resultierenden zentralnervösen Erscheinungen und starken Verhaltensänderungen. Da es keine Behandlungsmethoden gegen diese Krankheit gibt, endet die Infektion ausnahmslos tödlich – der Hund verendet meist binnen 48 Stunden nach Auftreten der ersten Symptome.

Nein – Bei ausreichend durcherhitztem Fleisch ist eine effektive Abtötung der Viren gewährleistet. Nach dem gründlichen Kochen oder Braten des Fleisches besteht also keine Gefahr mehr für den Hund. Auch Trockenfutter oder Dosenfutter mit (Wild-)Schweinfleisch und -inneren wird während des Herstellungsprozesses ausreichend erhitzt.

Wir wünschen Euch viel Spaß beim Kochen, Kosten und Trainieren!

chef dégustateurs Franjo von Canis Lupus Pallipes