Longieren mit dem Hund - Das etwas andere Hobby

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Neben dem Training fürs Obedience tummeln Franjo und ich uns auch in der einen oder anderen Fun-Sportart. Eher durch Zufall bin ich dabei über das Longieren mit dem Hund gestolpert, als unsere Vermieterin berichtete, was sie früher mit ihrer schwarzen Mali-Mix-Hündin schon alles so erlebt hat. Auch das Longieren gehörte dazu. Neugierig geworden fand ich auf YouTube recht schnell ein Video mit zwei Frauen und ihren Australian Shepherds, wie sie die Hunde gemeinsam und parallel an zwei Kreisen über Sprünge, um Pylonen und durch Tunnel führten. Ich war total begeistert und von der Arbeit mit Pferden geprägt, dachte ich mir „Das können wir auch!“. So kritzelte ich schon bald diverse Skizzen von möglichen Haltern, kaufte Band und Isolatoren und das Training konnte beginnen.

Mit diesem Artikel möchte ich Euch das Longieren mit dem Hund vorstellen
und ein wenig näherbringen. Es ist eine gemeinsame Beschäftigung, die
uns beiden sehr viel Freude bereitet und durch die große Vielfalt an
Übungen und Variationsmöglichkeiten nie langweilig wird. Longieren ist
prinzipiell für jeden Hund geeignet – egal ob groß oder klein, alt oder
jung. Geschwindigkeit und Schwierigkeitsgrad können leicht und sollten
auch an das jeweilige Mensch-Hund-Team angepasst werden.

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Einführung - Um was geht es?

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Beim Longieren läuft der Hund an der Außenseite eines abgesteckten Kreises. Zu Beginn mit ‚langer‘ Leine läuft der Mensch an der Innenseite noch mit, später führt der Mensch aus der Mitte des Kreises und der Hund läuft frei an der Außenseite um diesen herum. Mit steigendem Schwierigkeitsgrad soll der Hund dabei dann auch verschiedene Kommandos befolgen: die Geschwindigkeit anpassen bzw. die Gangart wechseln, Übungen ausführen und auf Sichtsignale reagieren.

Im Wesentlichen entspricht das Longieren mit dem Hund der klassischen Bodenarbeit mit Pferden. Es diente ursprünglich als Ausdauertraining für Polizeihunde in Skandinavien und gewann dann unter Hundebesitzern zunehmend an Beliebtheit. Aber auch die Herkunft aus dem Hüte-Training ist plausibel und ableitbar.

 Im Vordergrund stehen beim Longieren das gemeinsame Arbeiten zwischen Hund und Halter wie auch die Kommunikation mit dem Hund über Körpersprache. Longier-Training stellt besonders für den Hund neben der körperlichen im hohen Maße auch eine geistige Auslastung dar. Es erfordert eine hohe Konzentration von Hund und Mensch und verbessert diese wie auch die Bindung und Distanzkontrolle. Das Team lernt seine Aktionen zu koordinieren und die Körpersprache wechselseitig zu beobachten und darauf zu reagieren.

 

Equipment – Was wird benötigt?

Zu Beginn ist es erforderlich einen einfachen Kreis abzustecken. Hierfür können Weidestäbe mit dicken Bändern oder Pylone genutzt werden. Zur Not tun es aber auch ein paar in den Boden gerammte Stöckchen und eine gut sichtbare Wäscheleine oder Absperrband. Wir haben uns im ersten Corona-Lockdown aus Holz- und Farbresten fröhlich was zusammengebastelt. Unsere bevorzugten Farben waren dabei blau und gelb, da diese von Hunden am besten gesehen werden. Diverse Hundeshops bieten aber auch fertige Sets aus Stangen und Band an, die genauso schnell aufgebaut sind. Empfehlenswert sind für den Anfang 8 bis 12 Pylonen oder Pfosten zur Bandbefestigung.

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Die Arbeit erfolgt an einem abgesteckten Kreis, dessen Durchmessergröße von 5 – 15 m oder auch mehr variieren kann und ist sowohl von der Größe des Hundes als auch der Art der angedachten Trainingseinheit abhängig.

Meiner Erfahrung nach empfiehlt sich für das anfängliche Üben und den Aufbau der Grundlagen ein etwas kleinerer Kreis von ungefähr 5 Metern im Durchmesser. Mit zunehmender Erfahrung und Routine können die gut aufgebauten Basics ohne Probleme auf die zunehmend größer werdenden Kreise übertragen werden. Zu Beginn wird zudem für den Grundlagenaufbau gegebenenfalls auch noch Schleppleine und Geschirr benötigt – vor allem für Hunde, die sich leicht vom Außenreizen ablenken lassen, sich stark nach außen orientieren und sich daher von der Arbeit am Kreis lösen würden.

Eine grundsätzliche, eher philosophische Frage, die jeder für sich selbst zu Beginn der Longierarbeit klären sollte, ist der Umgang mit dem Inneren des Kreises. Ist dieser eine Tabu-Zone oder darf der Hund sie im Zweifelfall betreten? Die Belohnung sollte der Hund aber generell nur erhalten, wenn er sich am Außenrand des Kreises wie gewünscht fortbewegt.

 

Das kleine 1 x 1 – Der Trainingsaufbau

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Am Anfang lernt der Hund, an der Leine von außen am Rand des markierten Kreises zu laufen. Dafür wird er an der Außenseite des abgesteckten Kreises geführt oder idealerweise übernimmt eine Hilfsperson das Leinen-Handling. Auch sollten gerade am Anfang schon kleine Schritte mit Lob und Keks belohnt werden. Sehr schnell verstehen die Hunde so, was von ihnen erwartet wird. Sobald der vierbeinige Gefährte verstanden hat, dass er sich entlang des Kreises bewegen soll, kann der Mensch beginnen schrittweise den Abstand zum Hund zu vergrößern und sich der Kreismitte anzunähern. Folgt der Hund in den Kreis, sollte er konsequent immer wieder hinausgeschickt werden. Ebenso ist der Trainingsaufbau mit Hilfe des Clickers möglich. Körpersprachlich kann das Führen des Hundes um/entlang des Kreises mit einer ausgestreckten Hand als Führhilfe unterstützt werden. Idealerweise sollte sich der Hund am Arm orientieren und auf Höhe der Schulter des menschlichen Partners laufen.

Timing und Körpersprache sind bei dieser gemeinsamen Beschäftigung sehr entscheidend und auch fordernd. Daher empfiehlt sich ein kleinschrittiges Training in kurzen Trainingssequenzen.

Das große 1 x 1 – mögliche Aufgaben beim Longieren

Sobald der Hund verstanden hat, wie er sich entlang des Kreises bewegen soll, kann das Longieren um vielfältige Aufgaben erweitert werden.

Richtungswechsel

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Der Richtungswechsel ist die erste Variation und erfolgt mit Hilfe des Eindrehens des Körpers in die andere Richtung als einfaches und eindeutiges Körpersignal. Sitzt das Signal gut und wird zuverlässig befolgt, kann es in allen Gangarten eingesetzt werden. Besonders schwierig und auch körperlich anspruchsvoll sind mehrere aufeinander folgende Richtungswechsel insbesondere in Kombination mit Geschwindigkeits- und Gangartwechseln.

Gangartenwechsel

Der Wechsel zwischen den Gangarten – Schritt, Trab, Galopp – gehört prinzipiell zu den Basics. Die Schwierigkeit sollte dennoch nicht unterschätzt werden, erfordert er ein hohes Maß an Konzentration und Gehorsam vom Hund und viele auch erfahrene Mensch-Hund-Teams werkeln an dieser Baustelle auch noch, obwohl sie zu den Fortgeschrittenen zählen. Besonders für einen belgischen Schäferhund ist langsames Gehen und ruhiges Traben meist eine größere Herausforderung als ausdauernd oder in voller Geschwindigkeit seine Bahnen entlang des Kreises zu ziehen. Wenn der Hund gelernt und verstanden hat, immer ungefähr auf Schulterhöhe des Menschen zu laufen kann man den Geschwindigkeitswechsel über ein langsameres bzw. schnelleres Drehen des Körpers kommunizieren und verbal Unterstützung. Im Galopp nutzte ich zudem eine zyklische Auf- und Abwärtsbewegung der Führhand analog zu den Galoppsätzen.

Obedience

Viele klassische Übungen aus dem Obedience lassen sich auch in die Longierarbeit einbauen. Zum Beispiel „Sitz“, „Platz“ oder „Steh“ aus der Bewegung und auch in Kombination als Positionswechsel auf Distanz. Dafür muss der Hund natürlich schon die notwendige Basis mitbringen und die Kommandos kennen und verstehen, damit er auch am Longierkreis weiß, was von ihm gewollt ist. Sonst sollten diese Grundlagen zunächst unabhängig vom Longieren aufgebaut und gefestigt werden.

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An diesem Punkt kann man auch langsam anfangen erste Geräte mit auf- und einzubauen. Eine weitere Übung aus dem Obedience ist das Schicken des Hundes um einen Pylonen. Der grundlegende Aufbau dieser Übung sollte ebenfalls schon in Vorfeld erfolgt sein. Die Position des Pylonen wird zu Beginn sehr nah am Kreis gewählt. Dabei sollte aber ausreichend Abstand bleiben, damit der Hund einen ausreichend breiten Weg entlang des Kreises hat, um am Pylonen vorbei laufen zu können. Man beginnt mit kurzen Abständen und stellt den Pylon Schritt für Schritt weiter von Kreis weg, sodass der Weg den Pylonen zu umrunden für den Hund immer weiter wird. Körpersprachlich kommuniziere ich dies mit einem Ausfallschritt mit ausgestreckter Hand in Richtung des gewünschten Gerätes und kombiniere das mit einer eindeutigen verbalen Komponente. Klappt das zuverlässig kann, auch der Pylon mit einem Richtungswechsel kombiniert werden.

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Agility

Geräte aus dem Agility, die sich gut ins Longieren einbinden lassen, sind die Hürde zum Springen und der Tunnel zum Durchlaufen. Der Aufbau ist prinzipiell vergleichbar mit dem Pylonen. Auch die Arbeit mit einem Podest ist möglich.

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Ablenkung

Wer möchte, kann zum Training der Konzentration und Gehorsamkeit auch mit Ablenkungen bzw. Verleitungen am Kreis wie Futter oder Spielzeug arbeiten. Auch Apportierarbeit mit verschiedenen Dummies und Apporteln bietet viele Möglichkeiten.

Cavaletti-Arbeit für mehr Körpergefühl

Körpergefühl, Koordination und Gangwerk des vierbeinigen Partners lassen sich durch das Longieren in Verbindung mit der Cavaletti-Arbeit trainieren und verbessern. Dafür sollte der Hund bereits ruhig und konzentriert arbeiten können, sowie Gangart- und Geschwindigkeitswechsel gut annehmen.

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Königsdisziplin - Arbeit von mehreren Teams

Zu den Königsdisziplinen des Longierens mit dem Hund gehören das Arbeiten mit mehreren Kreisen, die gleichzeitige Arbeit von mehreren Teams an einem oder mehreren Kreisen oder auch das freie Longieren ohne jegliche Abgrenzung.

Grundsätzliche Überlegungen

Für Veteranen und junge Hunde bis ca. 18 Monate sollten Sprünge entweder komplett weggelassen oder wenn dann sehr niedrig gehalten werden. Auf enge Wendungen um Pylone, abrupte Stopps und Wendungen sollte ebenfalls verzichtet werden. Zu empfehlen für das blutjunge und gesetzte Alter ist ruhiges und konzentriertes Arbeiten in den Gangarten Schritt und Trab wie auch die Distanzkontrolle.

Je nachdem, was ich mit Franjo üben möchte, nutze ich eine andere Kreisgröße. Zu Hause haben wir nur Platz für einen kleinen Kreis von ca. 5 m Durchmesser, sodass wir dort zum Großteil nur in Schritt und Trab arbeiten können. Das ist der Ruhe und Konzentration beim Arbeiten durchaus förderlich und Gangwechsel zwischen Schritt und Trab lassen sich besser trainieren. Auch die Arbeit in Kombination mit Cavalettis ist deutlich einfacher und aufgrund des geringeren Kreisumfanges konzentrierter. Am kleinen Kreis habe ich alle Übungen Schritt für Schritt aufgebaut und darauf aufbauend dann am großen Kreis mit einem höheren Schwierigkeitsniveau und größeren Geschwindigkeiten wieder umgesetzt. Auf dem Platz unseres Hundesportverein HSV Crazy Dogs Niederrhein haben wir zwei Kreise mit einer Größe von ca. 10 Meter Durchmesser zur Verfügung. Hier können wir alle drei Gangarten frei arbeiten und komplexe Kombinationen aus den verschiedensten Übungen und Geräten arbeiten.

Körpersprache und Belohnung

Das ‚professionelle‘ Longieren verzichtet normalerweise komplett auf verbale Kommandos und bedient sich nur der Körpersprache als Kommunikationsmittel mit dem Hund. Auch Futterbelohnungen sollen laut dieser Philosophie eigentlich nur am Anfang verwendet und dann später komplett abgebaut werden.

Ich selbst sehe und handhabe das eher anders. Franjo reagiert sehr gut und ausgesprochen feinfühlig auf meine Körpersprache, aber je komplexer die Arbeit am Longierkreis wird – unterschiedliche Übungen und Geräte als Abfolge und Kombinationen – kommt man körpersprachlich bald an seine Grenzen und hier hilft die zusätzlich verbale Kommunikation sehr gut weiter. Ich unterstütze Franjo auch verbal über Kommandos und Lob, auch belohne und motiviere ich ihn mit Futter und Spielzeug. Am kleinen Kreis arbeite ich meist mehr mit Futter, am großen fliegt zur Belohnung das heiß geliebte Beißkissen und es folgt ein kurzes Zerrspiel, wenn Franjo eine Kombination aus mehreren Übungen gut absolviert hat. Interessanter Weise scheint das Longieren selbst für Franjo so selbstbelohnend zu sein, dass auch das ‚schnöde‘ Trockenfutter für sehr viele Übungen als Bestätigung vollkommen ausreichend ist.

Der vierbeinige Teampartner kann sehr wohl mit Futter, als auch mit Spielzeug adäquat belohnt und für die Arbeit motiviert werden. Die Art und Weise der Belohnung ist aber immer auf den Hund anzupassen! Natürlich soll die Belohnung ausreichend hochwertig sein, sodass der Hund mit Motivation und Begeisterung dabei ist, er muss aber immer noch konzentriert auf die gegebenen Signale reagieren können und darf nicht anfangen, einfach ein Standardprogramm abzuspulen! Hier muss aber jedes Duo seinen eigenen Weg finden und gehen.

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Hochleistungssport – Die körperliche Belastung beim Longieren

So einfach und harmonisch die Arbeit eines eingespielten Longier-Paares wirkt, sollte die Beanspruchung des Hundes bei der Longierarbeit auf keinen Fall unterschätzt werden! Bei großen Geschwindigkeiten und erhöhter Schwierigkeitsstufe wie Beispielsweise durch enge Kurven, Sprünge und Wendungen wirken nicht beachtliche Belastungen auf Skelett und Muskulatur des Hundes. So einfach und federleicht eine gute Longierarbeit auch aussieht, für den Hund ist es eine ausgesprochen anspruchsvolle Arbeit und er erbringt körperliche wie mentale Höchstleistungen.

Ein sogenanntes ‚Warm up‘ ist wichtig. Die Muskulatur des Hundes sollte im Vorfeld für mehrere Minuten durch lockeres Laufen an der durchhängenden Leine im Schritt und Trab aufgewärmt werden. Auch einfache Drehungen oder der Slalom durch die Beine sind – langsam durchgeführt – geeignet für die Erwärmung und Aktivierung der Wirbelsäule. Eine Trainingseinheit umfasst in der Regel 2 bis 4 Übungssequenzen von jeweils ca. 5 Minuten. Zwischen den Übungssequenzen sollten kurze, nicht zu wilde Spielphasen und auch Entspannungsphasen (Streicheln, Massieren, Wasser anbieten) mit eingebaut werden. Mit dem ‚Cool down‘ kann der Hund langsam durch lockeres Auslaufen an der Leine oder in Kombination mit dem Ausstreichen und Massieren der Muskulatur wieder in den Ruhemodus finden. Dies hält die Muskulatur glatt und geschmeidig und vermeidet Muskelkater. Zusätzlich dient es dem Stressabbau und beugt Kreislaufproblemen und Überlastungen vor.

Franjo und ich hoffen, Euer Interesse geweckt zu haben und wünschen Euch viel Spaß beim Ausprobieren!